Der Sohn der Gosse Da schiebt sie hin, zerzaust, versoffen, Erst siebzehn Jahr, und schon versaut. Zerfranst der Rock, die Bluse offen, Die Brust, die keck nach draußen schaut . In Pennen hat sie ihre Bleibe, Von jedem Saufsack heimgesucht. Doch seht: der Bauch steht ihr vom Leibe. Das Kind ist schwanger, Gottverflucht! Schon im Schoß verloren Eh dein Tag beginnt – Wirst du nicht geboren Wie ein andres Kind? Kind, deine Mutter geht als Schneppe: Da bist du nur Beigeschmack. Und herzlos auf die Findeltreppe Legt sie dich armen Eitersack. Dein Vater wollt sich nicht vermehren; Ein Irgendwer gab ein paar Sous Und machte dich, sich zu entleeren; Und was zurückblieb, das warst du. Schon im Schoß verloren Eh dein Tag beginnt – Wirst du nicht geboren Wie ein andres Kind? Du kramst in stinkenden Behältern Und säufst dich blöd, du armer Hund, Und gehst den Weg wie deine Eltern Als Strolch, als Dieb, als Vagabund. Du absolvierst die höchsten Grade Als Messerheld und Hurenschatz Und sicherst dir in der Parade Des Albums deinen Ehrenplatz. Schon im Schoß verloren Eh dein Tag beginnt – Wirst du nicht geboren Wie ein andres Kind? Du, der vom Leben Ausgespiene, Du Bruder ohne Glück und Huld, Schleppt man dich auf die Guillotine, Wir tragen mit an deiner Schuld. Von Kind auf du des Drecks Genosse – Was weißt denn du von Recht und Plicht! Ach, flög der Schlamm aus deiner Gosse Den Sittenrichtern ins Gesicht! Schon im Schoß verloren Eh dein Tag beginnt – Wirst du nicht geboren Wie ein andres Kind?