Jeder lebt von seinem Gewerbe Der Leichenträger saß und trank. Und er begann zu singen: „Ja, Kinder, das Geschäft ist krank, Wenn sie nicht Leichen bringen. Zu Haus hör ich die Bälger schrein. Kein Trinkgeld mehr! Es kommt nichts ein. Der Tod lässt nichts mehr springen. Der Tod bringt nichts mehr ein. Weiß Gott, ein nasser Frühling tät Uns not vor allen Dingen. Dann könnten Arzt und Heilprophet Und Apotheker singen. Zinksärge, Kränze, Stoff und Stein - Wieviel lebt doch vom Tod allein! Der Tod lässt nichts mehr springen. Der Tod bringt nichts mehr ein. Der Armenfriedhof geht noch gut. Doch der kann gar nichts bringen. Weiß Gott, aus dieser armen Brut Ist nichts mehr auszuwringen. Die Morgue ist jeden Tag komplett. Doch das macht unsern Kohl nicht fett. Der Tod lässt nichts mehr springen. Der Tod bringt nichts mehr ein. Zwei feine Leichen sah ich schon: Denn zwei Minister gingen. Ich hoffte schon den blanken Lohn Zu meinem Wirt zu bringen. Kein Glück! Sie fielen nicht herein; Die Herren kriegten ihren Schein. Der Tod lässt nichts mehr springen. Der Tod bringt nichts mehr ein. Ich weiß, entsetzlich ist der Tod Den ird’schen Schmetterlingen Doch lieber Gott, das ist mein Brot, Das muss der Tod mir bringen. Wie lachte mir der Sonnenschein, Als einst die Cholera brach herein! Der Tod lässt nichts mehr springen. Der Tod bringt nichts mehr ein.“